Still Leben - Nature Morte

13. KUNSTWOCHE Lenggries
vom 19.09. – 4. 10.2015

In der ehemalige Schlossbrauerei/jetziges Pfarrheim,
Geiersteinstraße 7, 83661 Lenggries

Vernissage: Fr. 18.09.2015, ab 19 Uhr

Öffnungszeiten:
Mo – Fr 14 bis 19 Uhr, Feiertag/Sa/So 10 – 19 Uhr

 Pressespiegel

 Pressematerial

 Fotoimpressionen

Die alljährlich im September stattfindende Kunstwoche in Lenggries schreibt ihre konzeptionelle Entwicklung fort. Dazu lädt sie weitere französische und österreichische Gastkünstler ein und stellt zum ersten Mal auch einen Vertreter der Literatur vor. So nimmt der schon länger gehegte Wunsch, zukünftig in einer Zusammenschau unterschiedlicher Künste aus benachbarten EU-Staaten eine Art Gesamtkunstwerk zu schaffen, konkretere Gestalt an.

Mit der kompakten Ausstellungsanordnung in den großzügigen Innenräumen und auf den bestens geeigneten Außenflächen des Pfarrheims an der Geiersteinstraße setzt die Künstlervereinigung Lenggries diese neue Idee konsequent um. Wie selbstverständlich überwinden Werke der modernen Kunst Ländergrenzen des vertraglich vereinten Europas. Die vielfältigsten Blickwinkel zu einem kulturgeschichtlich gemeinsamen Thema finden ehrlichen Niederschlag in eindringlichen Ausdrucksformen und versprechen deshalb immer spannende Begegnungen.

Wir freuen uns auf die bildenden Künstler Erwan Le Bourdonnec und Thiery Le Saec aus Frankreich, Ursula Beiler aus Österreich und Dennis Thies aus Köln. Für unseren Schritt ins Literarische dürfen wir den Reutlinger Lyriker Prof. Dr. Karl K. Haase begrüßen.

Erwan Le Bourdonnec untersucht mit verschiedenen Medien und Installationen die kulturelle und intuitive Wahrnehmung der Landschaft insbesondere des Himmels. Seine Arbeit führte ihn für viele Projekte in die USA.

Thiery Le Saec vermittelt in seiner Malerei eine farbintensive Bildersprache charakteristischer Landschafts- und Pflanzenmotive. Neben seinen oft großformatigen Gemälden fertigt er selbst gezeichnete und gemalte Bücher.

Dennis Thies experimentiert mit stark reduzierter Abstraktion. Er bearbeitet seine Farbüberlagerungen und befreit Spuren tieferer Schichten zu spontanen Kompositionen.

Karl K. Haase verbindet erlebte Naturerfahrung und gesellschaftliche Wirklichkeit. Seine aussagestarken Gedichte erscheinen in Zeitungen, Journalen, Anthologien und Lyrik-Heften.

Am Dialog mit den eingeladenen Künstlern beteiligen sich die Mitglieder der einheimischen Künstlervereinigung Jürgen Dreistein, Ursula-Maren Fitz, Sophie Frey, Heidi Gohde, Ecki Kober, Sepp Oettl, Gaby Pöhlmann, Klaas Stöver und Günter Unbescheid.

Als Schirmherr eröffnet Bürgermeister Werner Weindl die Kunstwoche 2015 im Rahmen der Vernissage am 18.September 2015 ab 19 Uhr. Die Ausstellung ist vom 19. September – 04. Oktober 2015 täglich von 14 – 19 Uhr, am Wochenende und am Feiertag von 10 -19 Uhr geöffnet.

Der Titel Still Leben zählt zu den Klassikern der Kunstgeschichte. Gerade darin liegt der Reiz, Beispiele gegenwärtiger Darstellungstechniken zu entdecken. Zur Erläuterung lesen wir im Kunstlexikon von Abbildungen bewegungsloser Dinge ohne handelnde Beziehung. Sinngemäß reicht die Bandbreite der Kunstwoche von gegenständlicher Fotografie und Zeichnung über abstrakte Malerei, symbolhafte Plastik und Installation bis hin zu verschrifteten Versen. Alle jurierten Arbeiten folgen dem Ziel, unserer heutigen, ungestüm hektischen Welt einen Spiegel der Stille entgegen zu halten. Um einmal innezuhalten und sich auf Wesentliches, dem Zugriff des Zeitgeists Erhabenen, zu besinnen. Der Anspruch auf existenzielle Qualität verweigert sich der marktschreierischen Unterhaltungsindustrie und verteidigt spürbar leise Gedankenräume, die intellektuelle Freiheit wachsen lassen. Unsere ungebremste Zeit verlangt die Kraft der Ruhe, dann macht die Inspiration der Verlangsamung schließlich begründete Vorschläge zu wirksamen Energiequellen. Denn die Entfaltung persönlicher Kreativität ist der eigentliche Motor unseres lebendigen Gestaltungswillens.

Dementsprechend bemüht die Ausstellung kein vordergründig übliches Blendwerk, im Gegenteil sie konzentriert die Komposition aus Materialien, Farben und Worten auf elementare Inhalte. Ganz bewusst soll der Besucher seine eigene Interpretationen nicht am augenscheinlichen Oberflächenglanz orientieren, sondern im tatsächlichen Sein beantworten.