Landschaft - campagne

12. KUNSTWOCHE Lenggries
vom 13.09. – 28. 09.2014

In der ehemalige Schlossbrauerei/jetziges Pfarrheim,
Geiersteinstraße 7, 83661 Lenggries

Vernissage: Fr. 12.09.2013, 18:30 Uhr

Öffnungszeiten:
  Mo – Fr 12 bis 18 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr

Presse 
Impressionen

Das bewährte Konzept, moderne Kunst in traditioneller Umgebung zu präsentieren, geht in die nächste Runde. Neu ist der Auftritt internationaler Künstler. Der Start gebührt zwei Kollegen aus der französischen Partnerregion Bretagne, der Bildhauerin Irène Le Goaster und dem Maler Guillaume Guintrand.

Eine langjährige Städtefreundschaft zwischen Lenggries und Châtelaudren ermöglichte den erste Schritt im Sommer 2012: bei einem Gespräch mit Bürgermeister Weindl und den bretonischen Stadtund Vereinsvertretern entwickelten Jürgen Dreistein und Ecki Kober für die Künstlervereinigung ihre Idee eines Künstleraustausches. Der breiten Zustimmung folgte im Oktober 2013 eine Einladung in die Bretagne. Schnell bekundeten die Gespräche vor Ort erfreuliches Interesse an dem spannenden Projekt. Und schon im April 2014 eröffneten Ursula-Maren Fitz, Heidi Gohde, Jürgen Dreistein und Ecki Kober ihre Ausstellung „en route“ auf Deutsch „unterwegs“ in Plélo.

Zum Gegenbesuch anlässlich der diesjährigen Kunstwoche bereichern jedoch neben den französischen Gästen auch die ausgewählten oberbayerischen Künstlerinnen Monika Glasel, Monika Supé und Barbara Urban das Programm rund um die Arbeiten von Ursula-Maren Fitz, Sophie Frey, Heidi Gohde, Gaby Pöhlmann, Alexander Deubl, Jürgen Dreistein, Ecki Kober und Günter Unbescheid. Die Schirmherrschaft übernimmt wieder Bürgermeister Werner Weindl.

Das Thema Landschaft behauptet seit Jahrhunderten seinen festen Platz in der Kunstgeschichte. Gemälde weltberühmter Namen bestätigen die große Bedeutung bis in die Gegenwart. Vor ungefähr 150 Jahren leiteten die Impressionisten durch ihren Auszug aus den Ateliers die wohl bekannteste Epoche ein. Unter freiem Himmel begeisterten sie sich am unmittelbaren Spiel zwischen Licht und Schatten. Ihre Faszination lebt heute noch von der Komposition der Eindrücke und weniger von der Wiedergabe fotografischer Details. Der leicht aufgesetzte Pinselstrich macht die leuchtende Farbigkeit zur Hommage an landschaftliche Schönheit.

Angesichts einer nüchternen Betrachtung unserer globalen Lebensgrundlagen weicht die etwas romantische Arbeitsweise mittlerweile einem ökologischen Problembewusstsein. Hinter der laut hörbaren Zukunftsdiskussion über Naturschutz und Klimakatastrophe verblasst die ästhetische Idylle. Bedrohliche Befindlichkeiten unseres Planeten bewirken plakative Botschaften, wie sonst ließen sich in der allgegenwärtigen Medienflut überhaupt Herz und Verstand erreichen?

Kunst setzt deshalb aufs Wesentliche. Symbolhaft reduzierte Abstraktionen stärken die Aussagekraft und erlauben, die existenzielle Dimension von Landschaft besser zu erfassen. Räumliche Darstellungen, u.a. Installationen aus natürlichen Materialien und Konzeptionen der landart, schärfen den Einblick, dass schließlich Authentisches doch das oberflächlich Künstliche entlarvt. So ist die Phantasie der Besucher herausgefordert. Normale Erwartungen zum Titel Landschaft werden überrascht, denn im Dialog mit der täglichen Wirklichkeit liefern die Künstler keine vorlagengetreuen Abbilder, sondern entwerfen konkrete Sinnbilder.